Fassade richtig streichen: Anleitung, Tipps und Materialien
Fassade richtig streichen: Anleitung, Tipps und Materialien
Ein frischer Anstrich lässt jede Hausfassade in neuem Glanz erstrahlen. Doch bevor Farbe ins Spiel kommt, sind einige Vorarbeiten entscheidend, damit das Ergebnis dauerhaft hält. In dieser Anleitung erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Fassade richtig vorbereiten, welche Materialien geeignet sind und worauf es beim Streichen ankommt.
Warum ein Fassadenanstrich wichtig ist
Die Fassade ist nicht nur das Gesicht eines Hauses, sondern auch seine wichtigste Schutzschicht. Regen, Sonne, Frost und Schmutz greifen den Außenputz über die Jahre an. Risse, Abplatzungen oder Verfärbungen sind die Folge. Ein neuer Fassadenanstrich schützt vor Witterungseinflüssen, beugt Feuchtigkeitsschäden vor und sorgt dafür, dass Ihr Zuhause gepflegt und wertbeständig bleibt.
Vorbereitung ist alles
Eine gute Vorbereitung entscheidet über das Ergebnis des gesamten Projekts.
Bevor Sie mit Farbe oder Pinsel starten, prüfen Sie die Fassade gründlich:

1. Tragfähigkeit testen
Reiben Sie mit der Hand über die Wand. Wenn sich Sand oder alte Farbe löst, muss diese entfernt werden. Ein Klebebandtest hilft zusätzlich: Bleibt Farbe am Klebeband haften, ist der Untergrund nicht stabil genug.

2. Fassade reinigen
Schmutz, Staub, Algen oder Moos müssen entfernt werden. Am besten eignet sich ein Hochdruckreiniger mit einem Abstand von 20 bis 30 Zentimetern. Zu hoher Druck kann den Putz beschädigen.
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3. Trocknen lassen
Nach der Reinigung sollte die Wand mindestens 24 bis 48 Stunden trocknen, bevor Sie weitermachen.

4. Risse und Schäden ausbessern
Kleine Risse können mit Spachtelmasse geschlossen werden, größere Stellen sollten neu verputzt werden.

5. Abkleben und Abdecken
Fenster, Türen, Lampen und Steckdosen sorgfältig mit Malerkrepp und Folie schützen.
Tipp: Gründliche Vorbereitung spart später Farbe, Zeit und Ärger – und sorgt für ein deutlich besseres Ergebnis.
Grundierung auftragen
Bevor die eigentliche Farbe an die Wand kommt, ist die Grundierung entscheidend.
Testen Sie mit einem feuchten Schwamm, wie stark der Untergrund saugt. Wenn das Wasser schnell einzieht, ist eine Grundierung Pflicht.
Sie verbessert die Haftung, gleicht unregelmäßige Saugfähigkeit aus und verhindert, dass die Farbe ungleichmäßig trocknet. Tragen Sie die Grundierung gleichmäßig mit Quast oder breitem Pinsel auf und lassen Sie sie vollständig trocknen.
Die richtige Fassadenfarbe
Nicht jede Farbe eignet sich für jede Fassade. Je nach Untergrund und Anspruch kommen verschiedene Produkte infrage:
Silikonharzfarbe – wasserabweisend, schmutzresistent und besonders langlebig
Dispersionsfarbe – universell einsetzbar, leicht zu verarbeiten, gute Deckkraft
Silikatfarbe – ideal für mineralische Untergründe, sehr atmungsaktiv
Kalkfarbe – natürlich und diffusionsoffen, perfekt für ökologische Bauweise
Achten Sie auf die Empfehlungen des Herstellers und wählen Sie eine Farbe, die zur Materialstruktur und Beanspruchung der Fassade passt.
So wird die Fassade richtig gestrichen
1. Ecken und Details zuerst
Beginnen Sie mit Pinseln in Fensternähe, an Kanten, Ecken und schwer zugänglichen Stellen. Diese Bereiche sollten immer vorgerollt werden.
2. Voranstrich
Der erste Anstrich dient als Basis und kann mit 5 bis 10 Prozent Wasser verdünnt werden. So lässt sich die Farbe gleichmäßiger verteilen.
3. Zwischenanstrich
Nach der Trocknung folgt der zweite Anstrich. Hierbei kann die Farbe leicht verdünnt und – bei Bedarf – mit einem Algen- oder Schimmelschutzmittel versetzt werden.
4. Endanstrich
Für maximale Deckkraft wird die unverdünnte Farbe in Kreuztechnik aufgetragen (erst vertikal, dann horizontal, danach erneut vertikal). Dadurch wird die Oberfläche vollständig abgedeckt und gleichmäßig geschützt.
Tipp: Arbeiten Sie immer „nass in nass“, damit keine Übergänge sichtbar bleiben.
Wann ist der beste Zeitpunkt für den Fassadenanstrich
Ideale Bedingungen liegen zwischen 10 und 25 Grad Celsius. Die Luft sollte trocken sein, direkte Sonneneinstrahlung oder Wind sind zu vermeiden. Frühling und Spätsommer gelten als beste Jahreszeiten, da die Temperaturen stabil sind und die Luftfeuchtigkeit moderat bleibt.
Wie viel Farbe wird benötigt
Je nach Deckkraft und Untergrund liegt der Verbrauch bei etwa 0,1 bis 0,2 Liter pro Quadratmeter. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die Fassadenfläche vorab genau berechnen und lieber etwas Reserve einplanen.
Werkzeugpflege nach dem Streichen
Nach getaner Arbeit sollten Pinsel, Rollen und Eimer sofort gereinigt werden. Wasserbasierte Farben lassen sich einfach mit warmem Wasser auswaschen. Werkzeuge dann gut ausdrücken und trocken lagern, um Verformung oder Schimmelbildung zu vermeiden.
Fazit
Eine Fassade zu streichen ist kein Hexenwerk, aber es erfordert Vorbereitung, Geduld und das richtige Material. Wer sorgfältig arbeitet und hochwertige Farben nutzt, schützt sein Zuhause langfristig und sorgt für ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.
Bei Unsicherheit oder größeren Flächen lohnt sich die Unterstützung eines Fachbetriebs – so bleibt das Haus dauerhaft geschützt und optisch auf dem neuesten Stand.